Überflüssige Versicherungen
Versicherungsschutz, der keiner ist
Verbraucherschutz bei Versicherungen
.... sind der Versicherungsgesellschaften liebste Kinder.
Warum? Nun, weil die Versicherer im Schadenfalle so gut wie nie berappen müssen.
Reisegepäckversicherung
Bestes Beispiel einer sinnentleerten Verpulverung seines Geldes ist die Reisegepäckversicherung, denn die Versicherungsbedingungen schließen derartig viele Umstände aus, so daß die Gesellschaft fast nie eintreten müssen. Letztlich läuft alles darauf hinaus, daß der Versicherungsnehmer sein Gepäck so zu bewachen hat, daß es gar nicht geklaut werden könnte. Sollte der Fall dann doch einmal eintreten, nun na, dann war der Versicherte eben unachtsam und die Ausschlußklausel wegen Fahrlässigkeit findet Anwendung.
Dabei ist das Urlaubsgepäck in vielen Fällen über die Hausratsversicherung versichert, z.B. beim Einbruch ins Hotelzimmer. Nur in wenigen Ausnahmen (beispielsweise bei Reisegepäck im Auto) kann sich die Versicherung aus der Verantwortung stehlen. Einige gewiefte Anbieter dienen jetzt sogar Jahrespolicen an, was den Unsinn nicht senkt, sondern vermehrt. Die Kosten von knapp 200 Euro für eine 3000-Euro-Police höher liegen überdies höher als bei manch regulären Hausratversicherung.
Unfallversicherungen
Eine ganz neue listige Geschichte sind Unfallversicherungen mit Beitragsrückgewähr. Ein Schaf, wer vermutet im Nichtschadenfall werde die Versicherungsprämie erstattet. Neben der Unfallversicherung wird nämlich noch ein Sparvertrag abgeschlossen, der dem Kapitalaufbau dienen soll. Ähnlich wie bei der Kapital-Lebensversicherung gilt aber auch hier: Nicht abschließen, sondern Versicherungsschutz und Vermögensaufbau immer getrennt halten.
Häusliche Notfälle
Neu ist auch der Schutzbrief gegen "häusliche Notfälle", wie von der Allianz angepriesen. Diese Versicherung soll gegen "unberechenbare Ereignisse" schützen, die eine schnelle und kompetente Hilfe erfordern wie z.B. einen Rohrreinigungsservice im Notfall, einen Schlüsseldienst, einen Sanitär-Heizungs- und Elektro-Installateurservice, Schädlingsbekämpfung, Entfernung von Wespennestern, Kinderbetreuung oder gar die Einrichtung eines Dokumentendepots.
Allerdings müssen viele der Schäden ohnehin vom Vermieter getragen werden oder haben für den Eigentümer eines Hauses in der Regel nur geringe finanzielle Auswirkungen, die aus den eigenen Rücklagen bezahlt werden können. Zudem sind die Ersatzleistungen ohnehin auf 300 Euro je Schadenfall begrenzt, die Gesamtleistung aller Versicherungsfälle darf 1000 Euro im Jahr nicht übersteigen. Verbraucher sollten deshalb die Finger von diesem überflüssigen und mit 60 Euro Jahresprämie auch teuren Vertrag lassen.
Restschuldversicherungen
Restschuldversicherungen im Fall der Arbeitslosigkeit sind seit langem populär, meist aber überteuert und massig mit Leistungsausschlüssen bestückt, so daß sie so gut wie nie nützen. Letzter Schrei auf dem Gebiet sind Policen mit sogenannten Assistant-Leistungen (z.B. eine rechtliche Telefonberatung bei Kündigung oder ein Formular-Service beim Umgang mit dem Arbeitsamt.
Diese Policen verteuern nur die eh schon teure Restschuldversicherung und wollen Leistungen schmackhaft machen, die es wie die Unterstützung beim Ausfüllen der Arbeitsamtormulare sowieso kostenlos gibt.
Glasbruch-, Reparatur- oder Ceranfeldversicherung
Es scheint auch immer populärer zu werden, daß Versicherte einzelne Teile des Hausrates zusätzlich gegen eine besondere Gebühr versichern lassen. So läßt sich die Hausratpolice durch eine Glasbruch-, Reparatur- oder Ceranfeldversicherung aufmöbeln. Auch hier wird der Schaden besser aus der Haushaltskasse oder dem Sparbuch ersetzt und muß nicht durch eine überteuerte Versicherung abgesichert werden.
Handyversicherungen - Notebookversicherungen
Weitere derartige Unsinnspolicen: Handy- und Notebookversicherungen: Entweder decken andere Versicherungen wie die Hausratpolice die Schäden eh ab oder die Versicherungen regulieren die Schäden nur in seltenen Ausnahmefällen, so daß ein wirklicher Schutz gar nicht gegeben ist.