Fehler im Rentensystem

Drohende Altersarmut

Kaum Berücksichtigung von Kindererziehung

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann alles noch sehr vielversprechend. Renten wurden durch Arbeitnehmer finanziert, was sich dank hoher Beschäftigungsrate, Wirtschaftswachstum und dadurch steigenden Gehältern gut anließ. In den letzten beiden Jahrzehnten schrumpften jedoch die Erfolgsfaktoren. Viele wurden arbeitslos oder verzichten auf Rentensicherung, Unternehmen kürzten die Löhne, es wurden nicht genug Jüngere geboren … So häufen sich nun Klagen über das bestehende Rentensystem. Verschiedene Regierungen suchten dagegen anzukämpfen, wobei ihnen zumindest eins gelang: Die Sicherung der Renten. Ob diese allerdings zum Überleben hoch genug ausfallen werden, ist fraglich.

Als Maßnahme gegen steigende Rentenbeiträge kürzte Vater Staat Rentenleistungen. Arbeitslosigkeit, Lehrzeit und Zivildienst beeinflussen die spätere Rente kaum. Wer sich so wichtigen Aufgaben wie Kindererziehung oder der Pflege eines Angehörigen widmet, guckt ebenfalls in die Röhre. Möchte man im Alter genügend Geld in der Tasche haben, muss man also möglichst lange in Vollzeit arbeiten, und dabei natürlich mehr als nur fünf Euro pro Stunde verdienen. Doch selbst dabei schmälert sich die Rente im Vergleich zu heute.
Indirekte Rentenkürzung ist auch die Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre, denn wer im Alter keine Arbeit mehr findet, beginnt seinen Ruhestand zwangsläufig vorzeitig.

Es ist fraglich, ob Privatvorsorge (selbst staatlich gefördert) künftigen Rentnergenerationen weiterhilft, denn Arme haben kaum genug Geld für die Beiträge. So scheint es also an der Zeit, das Rentensystem einer grundlegenden Änderung zu unterziehen. Anregungen dazu bieten z.B. Nachbarstaaten.