Riesterrente kein Auslaufmodell

Altersvorsorge hat oberste Priorität

Familien können sparen

Altersvorsorge-Produkte gewinnen immer mehr an Bedeutung. So konnte etwa die Hamburger Volksfürsorge Deutsche Lebensversicherung mit knapp 450 000 neu eingelösten Verträgen (plus 19,1 Prozent) 2004 das höchste Ergebnis ihrer Geschichte erzielen. In diesem Jahr rechnet die Branche beim Neugeschäft aber nur mit einem Zuwachs von ein bis zwei Prozent.

Die völlige Steuerfreiheit der alten Kapital-Lebensversicherung lief am 31. Dezember 2004 aus; daher die erhöhte Nachfrage. Bei Abschlüssen nach diesem Termin müssen die Erträge aus solch einer Versicherung nach der Auszahlung zur Hälfte versteuert werden.

Nach Beobachtungen des Volksfürsorge-Chefs hat die Diskussion um die Besteuerung der Kapital-Lebensversicherung das Bewußtsein um die Notwendigkeit der eigenverantwortlichen Vorsorge deutlich gesteigert. Vor allem Familien seien an Vorsorge-Produkten interessiert – allerdings weniger die Jugendlichen, als deren Eltern und Großeltern.
Diesem Phänomen komme die Volksfürsorge mit einer besonderen Police entgegen: Sie ist so konstruiert, daß sie - für Kinder oder Enkel bis 14 Jahren abgeschlossen - mit relativ kleinen Beiträgen über die Länge der Laufzeit am Ende erstaunliche Summen bereitstellt.

Seit Anfang des Jahres gilt nun, daß die private Altersversorgung im wesentlichen bei der Beitragszahlung steuerlich begünstigt ist. "Dafür bieten wir eine Rente an, deren Beiträge in diesem Jahr zu 60 Prozent von der Steuer abgezogen werden können und die bis zum Jahr 2018 zu 100 Prozent steuerbegünstigt sein werden", heißt es bei der Volksfürsorge.

Durch zusätzliche Vertragsbestandteile - zum Beispiel in der Kombination mit Hinterbliebenen- und Berufsunfähigkeitsschutz - ließe sich diese "Basis-Rente" aufwerten.

Nach Einschätzung des Volksfürsorge-Vorstandes wird als Ergänzung der staatlichen Rente auch die Riesterrente noch in diesem Jahr eine Renaissance erleben. Die Förderung durch den Staat mache die Rendite unschlagbar. Sie sei nun, nachdem die Bestimmungen vereinfacht wurden, "für den Normalverbraucher so interessant geworden, daß wir alle Kunden darauf ansprechen". Die Antragstellung für die Zulagen werde den Interessenten von den Volksfürsorge-Mitarbeitern weitgehend abgenommen.