Flexibilität in der Versicherungsbranche
Altersvorsorge durch Rentenversicherung und Fonds
Änderung der Anlageform und Höhe der Beiträge
Eine Verbindung aus Altersvorsorge und Flexibilität macht den neusten Trend in der Versicherungsbranche aus, denn was Fonds schon lange können, können Versicherungen erst recht!
Dieses neue Steckenpferd soll einerseits die Schlichtheit und Sicherheit der Rentenversicherungen, andererseits aber auch die Flexibilität der Fonds beinhalten.
Experten sehen dies kritisch, da das verführerische Angebot für Verbraucher leicht zum Fallstrick werden kann: Möchten Versicherte beide Vorteile absahnen, zahlen sie letztlich vielleicht drauf.
Immer mehr Versicherungen räumen den Einmalzahlungen eine größere Bedeutung ein; außerdem ermöglichen sie den Verbrauchern in festgelegten Abständen eine Änderung der Versicherungsform; je nach Lebensabschnitt, Einkommen oder Risikoneigung können Höhe der Beiträge, Versicherungsschutzes, Anlage und Auszahlung angepasst werden.
Bei Kunden scheint diese Neuheit beliebt, doch Experten stehen ihr kritisch gegenüber.
Bis auf eine scheinbare Bequemlichkeit bringen sie keine Vorteile, da die neuen Versicherungen nicht durchsichtiger seien als die bisherigen Kapitallebensversicherungen.
Diese brachten wenigstens noch einen Steuervorteil, der inzwischen entfällt. Für den Kunden entstehen Kosten, zu deren Berechnung er als Laie kaum fähig ist.
Einige locken mit einer Kombination aus Garantiezins und Fondsanlage, die offenbar höhere Renditen erzielt, allerdings zahlen Kunden in diesem Fall schlicht doppelte Verwaltungskosten: an Versicherer und den Fonds.
Auch vom Garantiezins der Lebensversicherungen, dem von der Versicherungsgesellschaft garantierten Mindestzuwachs, sollten Verbraucher sich nicht beeindrucken lassen, da dieser nur vom Sparanteil ausgeht. Durch anfangs unbekannte Verwaltungskosten liegt eine tatsächliche Rendite von einem Prozent bzw. noch weniger durchaus im Rahmen des Möglichen.
Der zweite Teil dieser neuen Versicherungen, nämlich die Investition in Fonds beäugen Verbraucherschützer ebenfalls kritisch.
Wohingegen die Worte Versicherung und Garantiezins eine Absicherung bieten, verspricht die Fondsanlage Flexibilität und hohe Rendite. Um den Garantiezins nicht zu gefährden, kommen jedoch nur erzielte Überschüsse in den Fonds, was keine Riesenrendite bringt.
Ohnehin sind Umwege bei der Geldanlage eher hinderlich. Vorteilhafter wäre, wenn die Kunden für ihre Anlage selbst Sorge tragen, schließlich spart eine Selbsteinzahlung in Fonds die Verwaltungskosten der Versicherungen und beschert eine völlige Zahlungsfreiheit, durch die sich auch Risiken und Renditen steuern lassen.
Gedanken müssen sich Versicherte ja sowieso machen. Viel Zeit geht in Überlegungen zur Risikobereitschaft und Lebensplanung, und der Suche nach einer dazu passenden Versicherung, die dann auch noch zum richtigen Zeitpunkt umgeschichtet werden soll ...
Entscheidet man sich für eine Versicherung zur Altersvorsorge, egal ob traditionell oder flexibel, darf man nicht vergessen, dass es Bequemlichkeit nie kostenlos als Dreingabe gibt.
Der Rückkaufswert der ersten Jahre ist laut Verbraucherschützern einen Blick wert, denn dort finden Kunden die Summe, die sie bei einer frühzeitigen Kündigung ihres Vertrages empfangen.
Liegt der Wert nach drei Jahren noch immer bei Null, wachen die Anleger meist auf und merken, dass die gewünschte Versicherung vielleicht doch nicht so viel bringt.