Stellenabbau zur Einsparung bei Pfizer

Mangel an Neuentwicklungen in der Pharmabranche

Kauf der Forschungsergebnisse - Generika statt eigener Forschung

Arzneimittelkonzern Pfizer plant Stellenabbau. Ihm fehlt es an aussichtsreichen Neuentwicklungen, die die alten Arzneien mit abgelaufenem Patentschutz ablösen. Dies mutet verrückt an, denn schließlich ist der Konzern der weltweit größte Pharmariese.
Warum mangelt es gerade einer solchen Firma an neuen Medikamenten? Warum investierte der Konzern die Milliardengewinne der letzten Jahre nicht einfach in die Forschung?

In den Achtzigern und Neunzigern entschieden sich viele Pharmaunternehmen gegen die betriebseigene Grundlagenforschung und für den Kauf eben dieser Forschungsergebnisse aus staatlich geförderten Instituten. Dadurch vergaben sie auch die Entscheidungsgewalt darüber, welche Substanz ein hohes Potential besitzt.
Solange Unternehmen vierzig Prozent des Umsatzes in Marketing und nur zehn Prozent in Forschung investieren, scheint der Mangel an Neuem vorprogrammiert.

Das Geschäft der Arzneimittelkonzerne konzentriert sich zum großen Teil darauf, bestehende Produkte der Konkurrenz nachzuahmen. Sie entwickeln Varianten in allen Farben und Formen, statt etwas Neues, Innovatives zu erfinden.

Pharmabetriebe klagen darüber, bekannte Mittel und Wege ausgeschöpft zu haben, während neue, wie beispielsweise die Gentechnik, noch kaum Erfolge vorweisen.
Es gibt kein Anzeichen, tatsächlich kurz vor dem Durchbruch zu stehen. Experten fürchten, in diese Hoffnung womöglich sogar zu viel Zeit und Kraft zu stecken, denn neue, erfolgreiche Arzneimittel werden eben auf dem traditionellen Weg durch das Erforschen der Natur und des Kranken gefunden.

Das Prinzip ist einfach: Fehlen Ideen, kürzt man am Personal, um Kosten zu sparen. Ob dies die Lage entspannen wird, zeigt die Zukunft, doch nur bei wenigen werden diese Massenentlassungen Freude auslösen. Man darf jedenfalls gespannt sein, wie sich Pfizer weiterentwickelt, und ob nicht in ein paar Jahren erneut Stellen fallen …