Privatkasse ist nur für Beamte günstig
Gesetzliche Kasse sonst besser
Vorsicht bei Wechsel der Krankenkasse
Aus verschiedenen Gründen erwägen Versicherte einen Wechsel von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung (PKV). Das kann allerdings nach hinten losgehen, denn die Beiträge in der PKV wachsen rasant mit zunehmendem Alter. Der private Versicherungsschutz kommt die meisten Kunden die lange Sicht um einiges teurer als der der gesetzlichen Krankenkassen. Rein finanziell gesehen lohnen sich die Privatkassen nur für junge, gesunde Alleinstehende sowie für Beamte.
Das liegt an den mit zunehmendem Alter steigenden Beiträgen.
Laut Stiftung Warentest ist vor einem Wechsel eine genaue Studie der Angebote angesagt, denn dort bestehen beträchtliche Unterschiede, was Preise und Leistungen angeht. 344 Offerten von Privatpolicen für Beamte, Selbständige und Angestellte wurden untertersucht.
Bei Beamten lag die Concordia-Versicherung am besten. So entrichtet eine 35-jährige Bedienstete nur rund 161 Euro im Monat, ein Kollege ca. 120 Euro.
Das Angebot der DKV wurde als mangelhaft eingestuft, denn hier müßten beide mit 280 Euro beziehungsweise 244 Euro um einiges mehr zahlen.
Bei den Selbständigen hat bei Männern die Hallesche Versicherung mit 274 Euro Beitrag die Nase vorne, bei den Frauen die Huk-Coburg mit 379 Euro.
Policen anderer Anbieter sind bis um 80 % teurer.
Bei den Angestellten waren die Huk-Coburg und die Alte Oldenburger am besten. Allerdings zahlen Frauen hier wegen des höheren Kostenrisikos mit 393 Euro auch erheblich höher ein als Männer mit 264 Euro. Doch das ist bei Frauen bei Privatkassen überall so.
Die Verbraucherschützer begrüßen, daß Kunden von einer Privatkasse zur nächsten wechseln können, sehen aber ansonsten die Gesundheitsreform gemischten Gefühlen. Auch den Grundtarif, den die Unternehmen Versicherten anbieten verpflichtet sind, sieht die Stiftung mit Genugtuung.