Neue Angebote der Krankenkassen
Wahltarife und Pflichttarife
Sparmöglichkeiten für gesetzlich Versicherte
Seit zwei Monaten bieten die gesetzlichen Krankenkassen neue Wahltarife an, die angeblich für eine bessere ärztliche Versorgung und größere Ersparnis sorgen.
Richtig sparen können bei den neuen Tarifen jedoch nur die Gesunden, die durch den Selbstbehalttarif oder den Beitragserstattungstarif profitieren. Bis zu neunhundert Euro können die Betroffenen jährlich für andere Dinge ausgeben.
Kranken dagegen helfen auch die neuen Tarife kaum beim Sparen, außer durch die Erlassung von vierzig Euro Praxisgebühr oder durch eine Begrenzung der Zuzahlungen.
Hausarzt-Tarife, Chroniker-Tarife sowie die Teilnahme an integrierten Versorgungsplänen sind seit zwei Monaten Pflichtkür jeder Krankenkasse; andere Tarife, wie z.B. der Selbstbehalttarif, sind freiwillig.
Änderungen bewirken die Pflichtangebote kaum, denn nur die Kassen bieten sie an, die sie bereits seit einiger Zeit im Programm hatten. Für die anderen gilt kein verbindlicher Zeitpunkt zur Einführung.
Übrigens dürfen durch die neuen Tarife keine höheren Kosten entstehen, sondern sie sollen sich selbst finanzieren. Erst wenn sich abzeichnet, dass Krankenkassen durch die neuen Angebote sparen, werden sie verstärkt eingesetzt.
Zwar bescheren die Pflichtangebote den Kunden keine hohen Einsparungen, doch dafür eine bessere medizinischen Versorgung.
Der Selbstbehalttarif dagegen ist ganz aufs Sparen zugeschnitten, jedenfalls sofern man gesund bleibt. Zahlt man bei Krankheit einen Anteil der Arztkosten selbst, empfängt man von der Kasse einen finanziellen Bonus.
Unterschiede liegen hier in der Höhe der Selbstbeteiligung: Manche Kassen setzen für jeden Arztbesuch einen Standardbetrag an, andere ziehen die ganzen Kosten vom Selbstbehalt ab, und wieder andere lassen den Kunden beinahe die Hälfte der Ausgaben selbst begleichen.