Klage über Basistarif und Rücklagen
Versicherungsagenturen gegen die Gesundheitsreform
Einkünfte der Versicherungsunternehmen
Die Privaten Krankenversicherungen planen eine Verfassungsklage gegen die Gesundheitsreform; auch zahlreiche Privatversicherte warnten vor Gerichtsverfahren.
Ein Dorn im Auge sind hierbei besonders der ab übernächstem Jahr geltende Basistarif sowie die Mitnahme von Rücklagen als Altersvorsorge bei Wechsel der Versicherungsagentur; ferner die Pflicht der Unternehmen, jedem Versicherungswilligen einen Basistarif anzubieten.
Der Versicherungsverband kündigte Beitragserhöhungen an, auch wenn die genauen Zahlen noch unklar seien.
Aufgrund der Beitragsgrenzen sowie dem Verzicht auf Gefahrenzuschlägen werde sich der Grundtarif kaum tragen, weshalb andere Versicherte ihn mitfinanzieren müssten.
Da die Agenturen kein Interesse an den Basistarifen haben, erwarten sie keine Provision bei den Abschlüssen.
Die Zuwachs der privaten Voll-Krankenversicherungen sank mit etwas über 100 000 Abschlüssen bereits im vierten Folgejahr.
Als Sündenbock muss die Politik herhalten, die die Privaten Krankenversicherungen gezielt geschwächt hätte.
Ende letzten Jahres befanden sich knapp 8,5 Millionen Deutsche, davon etwa fünfzig Prozent Beamte, in einem vollen privat Krankenversicherungsverhältnis. Sie dürfen sich nun auf Beitragserhöhungen einstellen, branchenweit vorerst um drei Prozent.
Lebensversicherungsagenturen erwarten einen geringeren Zuwachs im Vergleich zu den Vorjahren, da noch immer nicht mit Einkommenserhöhungen der Privathaushalte zu rechnen sei.
Im vergangenen Jahr unterschrieben über acht Millionen Kunden einen Vertrag, was ein Wachstum von acht Prozent bedeutet.
Die Beitragseinkünfte betrugen etwas mehr als 78 Milliarden Euro.
Der neue Trend der Lebensversicherungskunden geht zu Rentenversicherungen, weshalb fünfzig Prozent der Neuverträge Rentenversicherungen sind. Die Mehrheit der Privat-Rentenverträge sind Zusatzpolicen.
Die Zukunft der KfZ-Versicherungsprämien sehen die Versicherungsagenturen in verschiedenen Farben.
Teilweise rechnet man damit, dass die Preise nicht weiter in den Keller rutschen und hegt die Hoffnung einer Stabilisation.
Die Einkünfte der Kraftfahrzeugversicherung fielen um fast vier Prozent auf 21 Milliarden Euro, während der Schadenaufwand um 0,2 Prozent auf 19 Milliarden Euro sank.
Aufgrund der vermehrten Naturkatastrophen überlegen sich die Agenturen neue Schadensversicherungen, so z.B. Policen mit Eigenbeteiligung.
Beweggrund ist hier besonders Kyrill, der ein zwei Milliarden Euro großes Loch in den Säckel der Unternehmen riss; jedoch entstand diese Zahl aus kleinen Summen, die keine Agentur in Zahlungsschwierigkeiten brachten.
Die Stürme Lothar und Jeanett nehmen sich im Vergleich richtig mager aus: Die Versicherungsschäden lagen bei beiden nicht einmal bei 70 Millionen Euro.
Aufgrund des Orkans erwarten die Schadenversicherer in diesem Jahr nicht erneut den diesjährigen Profit von fast 4 Milliarden Euro.
Die Einkünfte der deutschen Versicherungen wuchsen sich um 2,3 Prozent auf 162 Milliarden Euro aus.