Fernsehen ist bequem

Freizeitgestaltung - Ich glotz TV

Telefonieren organisieren

Auszug aus dem Aupairratgeber
Als ich mittags nach Hause kam, saß Sandra über den Hausaufgaben und Sascha schaute mit Evelina Fernsehen. Die Begrüßung zwischen mir und Sascha fiel stürmisch aus. Hatte ich mir am Morgen noch darüber Gedanken gemacht, dass meine Kinder mich nicht vermissen würden, so wurde ich nun eines Besseren belehrt. Evelina erzählte mir, dass Sascha zwar etwas geweint habe, als er bemerkte, dass seine Mama nicht zu Hause war, aber sie hätte ihn verhältnismäßig rasch beruhigen können.
Ich nahm Evelina kurz für ein Gespräch zur Seite und erklärte ihr, dass ich es nicht mochte, wenn die Kinder mittags schon vor dem Fernsehen sitzen würden. Das war ausschließlich für Schlechtwettertage vorbehalten.
Unter großem Protest von Sascha schaltete ich den Fernseher aus. Erst als Evelina ihm den Vorschlag machte, mit ihm nach draußen zu gehen, um mit ihm Fußball zu spielen, beruhigte er sich. Unser Aupair hatte in der Zeit, in der es alleine war, schon einiges im Haushalt erledigt. Ich hatte Evelina eigentlich nur darum gebeten, alle Betten zu machen und die Spülmaschine einzuräumen.
Wie ich aber sehen konnte, hatte sie noch gesaugt und etwas Wäsche gebügelt. Ich freute mich darüber sehr, da ich mir das leidige Bügeln schon für den Nachmittag vorgenommen hatte. Im Stillen beglückwünschte ich mich noch einmal zu meinen Entschluß zur Aufnahme eines Aupairs. Sicher war es gerade am Anfang eine ziemliche Umstellung und gewöhnungsbedürftig, von jetzt auf gleich mit einem zuerst völlig fremden Menschen unter einem Dach zu leben, aber es war auch sehr schön, nicht mehr nur alleine für den Haushalt und die Kinder zuständig zu sein. Wenn ich wollte, könnte ich z.B. heute Mittag zum Friseur gehen, ohne erst lang herumtelefonieren zu müssen, wer in dieser Zeit meine Kinder betreuen würde. Das war doch ein gutes Gefühl.
Evelina schien sich auch wirklich bei uns wohl zu fühlen. Sie kam ausgezeichnet mit den Kindern zurecht und auch mit Frank und mir. Die Schule besuchte sie mit Begeisterung. Dort hatte sie schon ein paar andere Aupairs kennengelernt und wollte am Wochenende mit ihnen und Janina in eine Diskothek gehen.
Janina schien es nun auch etwas besser zu gehen. Sie und Evelina, hatten sich schon zweimal getroffen und telefonierten fast täglich. Auf unsere Telefonrechnung war ich höchst gespannt. Aber meist telefonierten sie erst gegen Abend, wenn die Gespräche dann ohnehin billiger waren. Ich hatte mit Evelina einen Freibetrag von 15 € monatlich abgesprochen.
Sollte sie diese Grenze stark überschreiten, würde ich ein ernsthaftes Gespräch mit ihr führen müssen.