Ausflüge bereiten Freude

Etwas Eifersucht

Auszug aus dem Aupairratgeber

Am Wochenende unternahmen wir alle zusammen einen Ausflug in den nahegelegen Zoo. Wir waren mit den Kindern schon öfter dort gewesen, und sie erzählten unserem Aupair aufgeregt, was es dort alles für Tiere gab. Evelina liebte Tiere über alles. Sie war bei ihrer Ankunft schon etwas enttäuscht darüber, dass es in unserem Haus keine Tiere gab. Wir waren eigentlich auch sehr tierlieb, aber da Sandra zu Allergien neigte, hatten wir uns dazu entschlossen, auf die Anschaffung eines Haustieres zu verzichten. Es wäre zu grausam gewesen, wenn die Kinder sich schon an ein Tier gewöhnt hätten und wir es dann wieder hätten abschaffen müssen.
Es wurde ein sehr schöner Tag. Zum Abschluss kehren wir dann noch beim Italiener bei uns um die Ecke ein und ließen den Tag bei einer Pizza ausklingen.
Als Frank und ich dann abends alleine waren, unterhielten wir uns darüber, dass alles erstaunlich gut lief. Wir hatten uns vor dem Entschluss, ein Aupair bei uns aufzunehmen, wirklich viele Gedanken gemacht. Das es aber auch anders laufen konnte, hatte mir ja die Gastmutter von Janina erzählt. Nachdem Evelina sich mit ihr getroffen hatte, berichtete sie uns, dass Janina immer noch unter Heimweh leide und bereits ernsthaft an Heimkehr denke. Wir hofften, uns würde so etwas erspart bleiben.
Bei Evelina brauchten wir uns da wohl wenig Gedanken zu machen. Sie hatte sich erstaunlich schnell in unsere Familie und unser Leben integriert. Es stand für uns aber schon fest, dass wir nach Evelina, ein weiteres Aupair bei uns aufnehmen würden. Frank und ich waren beide sehr in unserer Firma engagiert. Ich arbeitete dort zwar nur halbtags, aber unser Haushalt musste ja auch noch erledigt werden. Dadurch kamen die Kinder dann oft zu kurz.

Durch unser Aupair hatten wir dann mehr Zeit für unsere Kinder. Ich konnte nun in Zukunft etwas früher zur Arbeit fahren, da ich nicht mehr warten musste, bis Sandra in der Schule war und ich Sascha zum Kindergarten bringen konnte. Dadurch würde ich nun auch etwas früher zu Hause sein.

Das Wochenende war flugs vorüber, und schneller als mir lieb war, kam der Montagmorgen. Evelina war pünktlich aufgestanden und half mir beim Decken des Frühstückstischs. Ich gab ihr nochmals letzte Anweisungen und machte mich nach dem Frühstück mit gemischten Gefühlen auf den Weg zur Arbeit. Ich hatte sie gebeten, mich sofort bei etwaigen Problemen anzurufen, aber Evelina lachte nur. Sie hatte nicht die geringsten Zweifel, mit ihren Aufgaben zurechtzukommen.
Während ich mich in der Firma an die liegengebliebene Post machte, rechnete ich damit, nun gleich das Telefon klingeln zu hören. Aber von wegen! Sascha hatte gar nicht richtig mitbekommen, dass ich das Haus verlassen hatte. Ein Anruf von Evelina blieb aus. Sollte ich doch so leicht ersetzbar sein? Als ich mit Frank über meine Gedankengänge sprach, wurde er etwas ärgerlich. Ich solle doch froh sein, dass alles so gut laufe, sagte er. Sicher, damit hatte er ja recht. Aber der Gedanke, dass meine Kinder mich nicht vermissen könnten, beunruhigte mich doch sehr. Schließlich war ich doch ein paar Jahre fast alleine für die Kinder zuständig gewesen. Frank ging morgens sehr früh aus dem Haus und kam meist erst nach Hause, wenn die Kinder schon lange im Bett lagen. Das ist einer der Nachteile, wenn man selbständig ist. Man hat fast nie einen geregelten Feierabend.